Namibia (DuMont Bildband), von Fabian von Poser und Robert Fischer

Namibia (DuMont Bildband), von Fabian von Poser und Robert Fischer. DuMont Reiseverlag. Ostfildern, 2012. ISBN 9783770189250 / ISBN 978-3-7701-8925-0

Namibia (DuMont Bildband), von Fabian von Poser und Robert Fischer. DuMont Reiseverlag. Ostfildern, 2012. ISBN 9783770189250 / ISBN 978-3-7701-8925-0

Für den DuMont Bildband Namibia sind sehr interessante, oft ungewohnte Motive fotografiert und auf kräftigem Papier gedruckt worden.

Fabian von Poser  Robert Fischer  

[...] So, jetzt kann es nicht mehr weit sein, jetzt dürfte es sich nur noch um ein paar Minuten handeln. Die Farmen tauchen nun immer häufiger auf, die Farmhäuser rücken näher aneinander. Immer öfter blinzeln ihre Windräder und Wasserbecken aus dem honiggelben Gras hervor. Schnurstracks laufen die Weidezäune geradeaus, wie mit dem Lineal gezogen flankieren sie die Straße. Ganze zwei Autos sind uns an diesem Sonntagmorgen nach der 40 Kilometer langen Geradeausfahrt vom Hosea Kutako International Airport nach Windhoek begegnet, vielleicht waren es drei. Sonst nichts außer Buschwerk und ein paar Affen am Straßenrand. Nach der dreißigminütigen Fahrt, die man gut und gern auch freihändig hätte bewältigen können, kommt die erste Kurve fast wie aus dem Nichts heraus, dann tauchen auch schon die ersten Dächer von Namibias Hauptstadt am Horizont auf. Namibias Hauptstadt liegt ziemlich genau in der geografischen Mitte des Landes, und wer die Schnellstraße entlang auf planem Teer durch die Savanne geschwebt ist, dem wird bei der Ankunft sofort klar: Windhoek ist keine afrikanische Kapitale wie jede andere. Die Ortseinfahrt erinnert eher an eine deutsche Kleinstadt: ein paar flache Bauten, zwei, drei Tankstellen und jede Menge Geschäfte für Dinge, die man in dieser Gegend wirklich braucht: Farmzäune, Handwerksbedarf, Angelutensilien. Bis in die Kolonialzeit hinein, als die Deutschen das Land besetzten und die Stadt in den 1890er-Jahren zur Zentrale der deutschen Schutztruppe avancierte, war Windhoek ein verstaubtes Nest. Allerdings zogen die heißen Quellen im Zentrum des Landes schon vorher Siedler an. Nach diesen Quellen nannten die einheimischen Nama den Ort zunächst Ai Gams (Feuerwasser), die Herero Otjomuise (Ort des Dampfs). In den 1840er-Jahren wurde er unter dem Nama-Anführer Jan Jonker Afrikaner in Winterhoek umbenannt - nach dessen Geburtsort in der Kap-Provinz. Davon leiteten die Deutschen später den Namen Windhuk ab (Afrikaans: Windhoek). Seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1990 ist Windhoek die Hauptstadt des demokratischen Namibia. »Viele Städte lassen sich an ihrem Gang erkennen wie Menschen«, schrieb einst der Dichter Robert Musil - in Windhoek geht es auffallend sauber und geordnet zu auf den Straßen, auf dem Sam Nujoma Drive etwa oder der Nelson Mandela Avenue. Selbst auf der Independence Avenue, der in kaum fünf Minuten vom Stadtrand zu erreichenden Hauptverkehrsader Windhoeks, gibt es keine Staus, keine Hupkonzerte, keine Warteschlangen. Für viele Besucher ist Windhoek nur der Start- und Landepunkt. Meist bleiben sie nur eine Nacht am Anfang und am Ende ihrer Safari in Windhoek. Dabei hat die Stadt viel mehr verdient als nur eine kurze Stippvisite, bei der man die Kolonialfassaden fotografiert und die Christuskirche, die Alte Feste und vielleicht noch das Reiterdenkmal. Für die Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Windhoeks braucht man nicht länger als einen Tag - viele historische Gebäude fielen der Modernisierung in den 1960er- und 1970er-Jahren, noch unter südafrikanischer Besatzung, zum Opfer. Deshalb gibt es mittlerweile auch hier schicke Shopping Center mit verspiegelten Glasfassaden, die Post Street Mall etwa oder die Maerua Mall. Überall sprießen aber auch Galerien wie Pilze aus dem Boden, in denen junge afrikanische Künstler Bilder und Schmuck verkaufen. Die Stadt verändert sich rasant - die meisten Windhoeker sind heute unter dreißig Jahre alt. Überall gibt es kleine Bars und Internetcafes, fast an jeder Ecke werden neue Bed & Breakfasts oder Boutique-Hotels eröffnet. Selbst das noble Kalahari Sands Hotel hat mit dem schicken Windhoek Hilton schräg gegenüber einen neuen Platzhirsch vor die Nase gesetzt bekommen. Tagsüber strahlt Windhoek fröhlich wie der Himmel, der sich an fast 365 Tagen blau über der Hauptstadt spannt. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Bildband: Namibia (DuMont Bildband), von Fabian von Poser und Robert Fischer.

Buchtitel: Namibia
Reihe: DuMont Bildband
Autoren: Fabian von Poser, Robert Fischer
Verlag: DuMont Reiseverlag
Ostfildern, 2012
ISBN 9783770189250 / ISBN 978-3-7701-8925-0
Kartoneinband, Schutzumschlag, 25 x 30 cm, 160 Seiten, durchgehend Fotos

von Poser, Fabian und Fischer, Robert im Namibiana-Buchangebot

Namibia (DuMont Bildband)

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Für diesen Namibia-DuMont-Bildband sind sehr interessante und bezaubernde Motive fotografiert und auf kräftigem Papier gedruckt worden. Ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis!

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