Makoni. Ein Leben für die Jagd in Afrika, von Friedrich Martin Lippmann.

Makoni. Ein Leben für die Jagd in Afrika, von Friedrich Martin Lippmann. ISBN 9783788813406 / ISBN 978-3-7888-1340-6

Makoni. Ein Leben für die Jagd in Afrika, von Friedrich Martin Lippmann. ISBN 9783788813406 / ISBN 978-3-7888-1340-6

In 'Makoni. Ein Leben für die Jagd in Afrika' beschreibt Friedrich Martin Lippmann seine Safari-Erlebnisse, wie er Kudu und Wasserbock, Löwe, Elefanten und Büffel erlegte. Begleiter war der schwarze Berufsjäger Makoni, mit dem er bald Freundschaft schloß.

Friedrich Martin Lippmann  

Die Trophäenjagd der Weißen in Afrika hat verschiedene, ineinander übergehende und schnell vergängliche Epochen. Am Anfang gab es eine Zeit der Elfenbeinjäger. Dies waren Männer, die in grenzenloser Freiheit jagten und teilweise viel Geld damit verdienten, Elefanten zu schießen, um deren Stoßzähne zu verkaufen. Diese Zeiten waren wohl mit dem Ersten Weltkrieg vorbei. Zwischen den Kriegen begann die, vorher erst in wenigen Einzelfällen ausgeübte, klassische Safarijagd: Ein ausländischer Gastjäger bezahlte für Organisation, Jagdführung, Aufenthalt und Abschusslizenzen. Die Safaris nahmen damals einschließlich Hin- und Rückreise meist mehrere Monate in Anspruch und erforderten einen enormen Aufwand an Hilfskräften. Es war ein sehr exklusiver Kreis derer, die dazu Zeit und Geld aufbringen konnten. Geführt wurde nicht selten von Männern, die zuvor als Elfenbeinjäger unterwegs waren. Trotz einer heute unfassbaren Abschussquote für eine Safari, begannen die Klagen über die entschwundene „Gute Alte Zeit" mit ihrem Wildreichtum und den damals „so oft" zu findenden „Hundert (und mehr) pfündern", die man jetzt schon mühsam suchen musste. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Reisemöglichkeiten in früher für unmöglich gehaltenem Maße günstiger und auch eine Infrastruktur vor Ort war geschaffen worden. Die Safaris wurden insgesamt kürzer und weniger aufwendig an Hilfskräften und Material und damit billiger. Jetzt war es zunächst kein ganz, sondern nur noch ein ziemlich exklusiver Kreis, der auf Safari gehen konnte. Natürlich beklagte man den geringer gewordenen Wildbestand und die jetzt, von seltenen Ausnahmen abgesehen, für immer verschwundenen Hundertpfünder. Indes, die Tendenz setzte sich fort. Die reifen Trophäenträger wachsen nicht auf den Bäumen, die Jagdblöcke wurden immer kleiner, die Safaris immer kürzer, die Jäger immer zahlreicher und „Die Kreise" weniger exklusiv. Wozu man früher drei oder vier Monate und ein Vermögen gebraucht hatte, war bald nur noch EINE Woche notwendig. Entsprechend wurden die Abschusslizenzen pro Jäger reduziert. Man stelle sich vor, man hätte einem Jäger in der Zeit zwischen den Kriegen prophezeit, dass ein halbes Jahrhundert später einer wegen eines einzigen Büffels und einer einzigen Jagdwoche nach Afrika reist!? Trotzdem beklagten viele der neuen Jäger die vergangene alte Zeit und vergaßen dabei, dass ihnen als normale Jagdtouristen eine Teilhabe am damaligen Segen völlig unmöglich gewesen wäre. Afrikanische Länder mit geregeltem Jagdwesen haben lange erstaunlich nachhaltig gewirtschaftet und versucht, ihre Wildbestände mit der Jagd zu erhalten. Nur gibt es nicht mehr viele Länder mit geordneter Jagd. Und wenn, dann halten sich oft nur noch die Jagdführer und ihre Gäste an die Abschussquoten. Dramatisch reduziert wurden Afrikas Wildbestände gewiss nicht durch die Gastjäger. Weichen musste das Wild der wachsenden Bevölkerung und der Viehhaltung. Auch durch die anhaltenden Bürgerkriege zwischen den Stämmen wurde der Wildbestand Afrikas leider vielerorts in Mitleidenschaft gezogen. Ob sich das in absehbarer Zeit ändern wird, darf zu Recht in Zweifel gezogen werden. Ich weiß nicht, was in den letzten zwölf Jahren aus Dan-de, dem Gebiet in Simbabwe, in dem ich jahrelang jagen durfte, geworden ist, würde mir aber sehr wünschen, dass dort so etwas wie eine halbwegs heile Insel erhalten geblieben ist, während der Rest des Landes im Chaos versank. Gewiss werden in nicht allzu ferner Zukunft die letzten beiden Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts als Nachleuchten einer untergegangenen Jagdepoche in fast allen Ländern Afrikas erscheinen. Eigentlich hat dieses Buch zwei Autoren: Einen ziemlich jungen, verwöhnten, immer optimistischen, selten enttäuschten - der hat etwa die Hälfte des Kapitels Dande, Simbabwe geschrieben. Derjenige, der die andere Hälfte dieses Kapitels, vorheriges und das danach verfasste, ist zwei Jahrzehnte älter, und in den ursprünglichen Optimismus hat sich ein wenig Skepsis und Ironie geschlichen. Ein Jagdbuch zu schreiben ist eine sehr intensive Form der Erinnerung. Sie ist nur dann zweckmäßig, wenn sie ohne Beschönigung wahr ist. Deshalb habe ich an dem, was ich vor fast zwanzig Jahren schrieb, kaum etwas verändert, auch wenn die Zeit über manche der damaligen Einstellungen und Ausführungen hinweggezogen ist. An meinen Freund Makoni denke ich mit Wehmut.

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Makoni. Ein Leben für die Jagd in Afrika, von Friedrich Martin Lippmann.

Buchtitel: Makoni. Ein Leben für die Jagd in Afrika
Autor: Friedrich Martin Lippmann
Verlag: Neumann-Neudamm
Melsungen, 2010
ISBN 9783788813406 / ISBN 978-3-7888-1340-6
Kartoneinband, 17x24 cm, 160 Seiten, zahlreiche Abbildungen

Lippmann, Friedrich Martin im Namibiana-Buchangebot

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'Makoni: Ein Leben für die Jagd in Afrika' ist die Geschichte einer besonderen Jagdfreundschaft in Simbabwe.

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