Keine Chance: Der Erste Weltkrieg in Namibia August 1914 - Juli 1915, von Gordon McGregor und Mannfred Goldbeck

Keine Chance: Der Erste Weltkrieg in Namibia August 1914 - Juli 1915, von Gordon McGregor und Mannfred Goldbeck. Gondwana Publishers

Keine Chance: Der Erste Weltkrieg in Namibia August 1914 - Juli 1915, von Gordon McGregor und Mannfred Goldbeck. Gondwana Publishers

Vor 100 Jahren brach der Erste Weltkrieg aus. Mit dem Buch 'Keine Chance: Der Erste Weltkrieg in Namibia August 1914 - Juli 1915' befassen sich Gordon McGregor und Mannfred Goldbeck mit dem Kriegsgeschehen in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika.

Gordon McGregor  Mannfred Goldbeck  

Die deutsche Regierung hatte nicht kommen sehen, dass Südwestafrika oder überhaupt eine der Kolonien in den Konflikt hineingezogen würde. Schließlich war es ein europäischer Krieg, und auf der Kongokonferenz 1884/1885 in Berlin hatten sich Deutschland und Großbritannien zusammen mit zehn weiteren Staaten verpflichtet, im Falle eines Krieges in Europa die Feindseligkeiten nicht in die Kolonien zu tragen. Die Vertragspartner der Kongo-Akte wollten einander nicht in Afrika oder anderswo auf der Welt bekämpfen. Dreißig Jahre waren seit der Unterzeichnung vergangen. Nun wurden die Kolonien doch in den Krieg verstrickt. Gegen alle vier deutschen Kolonien in Afrika wurden Eroberungsfeldzüge geführt. In Togo war der Krieg schon nach drei Wochen vorbei, in Deutsch-Ostafrika blieb die Schutztruppe unter ihrem Kommandeur Paul von Lettow-Vorbeck unbesiegt und legte erst am 18. November 1918 die Waffen nieder. Kurz vor Kriegsbeginn hatte der Staatssekretär im Reichskolonialamt in einem Telegramm an die Kolonien versichert: „Schutzgebiete außer Gefahr, beruhigt Farmer." Als wenig später der Krieg ausbrach, rechnete der Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika, Dr. Theodor Seitz, dennoch damit, dass sich die Kampfhandlungen auf die Kolonie ausweiten würden. Er rief bereits am 6. August den Kriegszustand aus. Zwei Tage später folgte die allgemeine Mobilmachung. Alle verfügbaren Männer und Mittel waren auf den Konflikt vorbereitet, der sich an der südlichen Grenze und von See her zusammenbraute. Lebensmittel wurden größtenteils importiert und deshalb zu Beginn des Krieges rationiert. Gleichzeitig wurde die eigene landwirtschaftliche Produktion vorangetrieben. Die Schutztruppe war der südafrikanischen Union Defence Force (UDF) zahlenmäßig weit unterlegen und zudem vom Nachschub aus dem Mutterland abgeschnitten. Dafür hatte sie natürliche Vorteile, die ihre Position nach eigener Einschätzung absicherten. Da die UDF bei ihrem Vormarsch auf Wasser und die vorhandenen Wege angewiesen war, ließ sich ihre Route leicht vorausbestimmen. Minen konnten akkurat platziert und Wasserstellen unbrauchbar gemacht werden. So traf die Vorhut der Union Defence Force nach diversen Störungen immer auf einen souveränen Gegner, der den Vormarsch aufhalten konnte, weil er das Wassermonopol hatte. Hinzu kam, dass die zerklüftete Landschaft äußerst geeignet für defensive Gefechte war und die Schutztruppe ein gut funktionierendes Bahnsystem nutzen konnte. Zur Abwehr des bevorstehenden Angriffs über die südliche Grenze und auf Lüderitzbucht stationierte der Kommandeur der Schutztruppe, Oberstleutnant Joachim von Heydebreck, eine Kompanie unter dem Kommando von Oberleutnant von Münstermann in Aus und ein Feldregiment unter Major von Rappard in Warmbad. Das Regiment bestand aus der 2., 3. und 8. Schutztruppenkompanie. Von Rappard hatte Anweisung, alle Einwohner und Nutztiere aus dem grenznahen Gebiet weiter nach Norden zu verlegen und alle Wasserstellen unbrauchbar zu machen. Für den südöstlichen Teil der Grenze war die 9. Kompanie zuständig, die dazu in Kalkfontein-Süd stationiert wurde. Die 7. Kompanie (Kamelreiter) unter Oberleutnant Pöppl und die Abteilung Goedecke sollten die östliche Grenze von Nakop bis Rietfontein decken. Sie sollten ebenfalls alle Bewohner des Grenzgebietes mit ihren Tieren weiter landeinwärts ansiedeln und die Wasserstellen unbrauchbar machen. Die 2. Kompanie, die zum Regiment Ritter gehörte, wurde nach Swakopmund beordert, da von Walvis Bay her ein Angriff auf die Hafenstadt erwartet wurde. Der stellvertretende Kommandeur der Schutztruppe war Major Victor Franke. Zu Beginn des Krieges bestand die Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika aus 90 Offizieren, 342 Unteroffizieren und 1444 Mann sowie 22 Ärzten, 9 Tierärzten und 59 Beamten. Bei der Mobilmachung nach Kriegsausbruch wurden außerdem 823 Mann der Reserve und der Landwehr I zum Dienst aufgerufen sowie 900 Mann der Landwehr II und des Landsturms der Schutztruppe. Mit weiteren Freiwilligen und Reservisten, die später eingezogen wurden, wuchs die Truppe zeitweilig auf knapp 6.000 Mann an. Im Endeffekt bestand sie aber aus rund 3.000 Mann in vorderster Linie und weiteren 2.000 Mann in zweiter Linie. Gegen diese kleine Streitmacht führte die Union von Südafrika ein Heer von 67.237 Freiwilligen ins Feld, unterstützt von 33.545 nichtweißen Hilfssoldaten. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Keine Chance: Der Erste Weltkrieg in Namibia August 1914 - Juli 1915, von Gordon McGregor und Mannfred Goldbeck.

Titel: Keine Chance: Der Erste Weltkrieg in Namibia August 1914 - Juli 1915
Autoren: Gordon McGregor; Mannfred Goldbeck
Reihe: Gondwana History
Verlag: Gondwana Publishers
Windhoek, Namibia 2014
ISBN 9789991689654 / ISBN 978-99916-896-5-4
Broschur, 17 x 24 cm, 364 Seiten, zahlreiche sw-Abbildungen und Gefechtsskizzen

McGregor, Gordon und Goldbeck, Mannfred im Namibiana-Buchangebot

Keine Chance: Der Erste Weltkrieg in Namibia August 1914 - Juli 1915

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Der Haupttitel 'Keine Chance' steht für die Lage der Schutztruppe in Namibia während des Ersten Weltkrieges von August 1914 bis Juli 1915.

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