Im Morgengrauen gegen Kopper. Die Kalahari-Expedition gegen Simon Kopper

Im Morgengrauen gegen Kopper. Die Kalahari-Expedition gegen Simon Kopper. Glanz & Gloria-Verlag. Windhoek, Namibia 2010. ISBN 9789994571727 / ISBN 978-99945-71-72-7

Im Morgengrauen gegen Kopper. Die Kalahari-Expedition gegen Simon Kopper. Glanz & Gloria-Verlag. Windhoek, Namibia 2010. ISBN 9789994571727 / ISBN 978-99945-71-72-7

Bildauszug aus: Im Morgengrauen gegen Kopper, von Walther Wülfing.

Bildauszug aus: Im Morgengrauen gegen Kopper, von Walther Wülfing.

Die Kalahari-Expedition gegen den gefürchteten Raubmörder Simon Kopper und seine Gefolgschaft im März 1908 war eine hervorragend vorbereitete und durchdachte militärische Einzelaktion, die die in Gochas stationierte 7. Kamelreiter-Kompanie der Schutztruppe, unter der Leitung von Hauptmann Friedrich von Erckert, in die Kalahari und in das Gefecht bei Seatsub.

Bernd Kroemer  Walther Wülfing  

Es kann losgehen

Bald darauf traf Oberstleutnant Ludwig von Estorff, von Windhuk kommend, beim Stabe Friedrich von Erckerts' ein und besichtigte eine ganze Woche lang die verschiedenen Truppen am Auob und Nossob. Sein Vertrauen in den Hauptmann hatte ihn nicht getäuscht. Er fand voll bestätigt, was er erwartet hatte: Das Expeditionskorps Erckerts war zu einer schlagfertigen Truppe zusammengeschweißt, vom Führer bis zum letzten Mann. Estorff verstand etwas vom afrikanischen Kriegshandwerk, und wenn er lobte, dann mußte es schon etwas ganz Besonderes sein. Nie tat er dies mit vielen schönen, langen Worten. [...] Für die Truppe befahl der Friedrich von Erckert nach der abgeschlossenen Ausbildungszeit von fast neun Monaten einige Ruhetage, die mit Schlafen und Essen, Briefeschreiben und den notwendigen Privatangelegenheiten ausgefüllt wurden. Auch den Tieren wurde ausgiebig Weideaufenthalt mit Kraftfutterzulage zuteil. Erckert sah während dieser Zeit mit Spannung die Meldungen entgegen, die er von verschiedenen ausgesandten Patrouillen über den Verbleib der Kopperschen Werft zu erhalten hoffte. Ob seine Vermutung von dem Übertritt Koppers ins Britische richtig war? Aus den gelegentlichen Überfällen von Kopperleuten auf die Bohrkolonne in Nanib und auf Transporte im Nossobgebiet war kein klares Bild über den Verbleib der Werft zu gewinnen. So rasch, wie die Banden aufgetaucht waren, verschwanden sie auch wieder. Da endlich traf die Meldung ein, daß die Koppersche Werft nach den Spuren zu urteilen, von Geinab in östlicher Richtung abgezogen sein müsse. „Also war meine Annahme richtig", sagte Erckert zum Adjutanten, der ihm die telephonisch durchgegebene Meldung überreichte. „Jetzt wird's Zeit. Schreiben Sie: Die Auobtruppen unter Hauptmann Waldemar Grüner treten am 6. März, die Nossobtruppen unter Hauptmann Willeke am 7. März den Vormarsch in die Kalahari an. Treffpunkt am 10. März in Akanous. Haben Sie es?" Der Adjutant nickte. Da schrillte das Telefon der Schreibstube. Tschirnhaus nahm den Hörer ab und wiederholte: „Meldung des Leutnant v. Kathen vom 4. März: Habe soeben fünfunddreißig frische Pferde- und Fußspuren bei Gagansvley festgestellt, von Osten nach Westen weisend." Er sah fragend den Hauptmann an. "So - das ändert die Sache. Wir werden den Treffpunkt nach Geinab verlegen müssen. Vorher aber will ich Klarheit über den Verbleib der gemeldeten Bande haben. Geben Sie sofort den Befehl durch: Die Abteilungen Grüner und Willeke schicken sofort je eine Offizierspatrouille zum Spurenschneiden den Auob, beziehungsweise den Nossob hinab. Meldung unverzüglich nach hier." [...]

Patrouille Wülfing

Nachdem die Werft Koppers von Geinab nach Molentsan gezogen war, hatte sich Eliesar zu seinem geplanten Raubzug aufgemacht. Fünfunddreißig der besten Krieger, gut beritten und gut bewaffnet, hatte er bei sich. Anfang März waren sie abgeritten, um die Station Koes zu überfallen. Sie mußten weit nach Süden ausholen, um von den deutschen Truppen am Auob nicht vorzeitig entdeckt zu werden. Mit ihren flinken kleinen Pferden, die von Jugend auf an den tiefen Sand der Dünen und an das Ertragen von Hunger und Durst gewöhnt waren, kamen sie schnell vorwärts nach Südwesten, tief in das Schutzgebiet hinein. Sie merkten nicht, daß ihre Spur von der Patrouille des Leutnants v. Kathen bereits entdeckt war, auch nicht, daß zwei weitere Patrouillen unterwegs waren, ihren Verbleib festzustellen. Die eine, unter Führung des Verfassers, des Leutnants Wülfing, von der Abteilung Grüner, war am 4. März um 9 Uhr abends befehlsgemäß den Auob abwärts geritten. Ihre Stärke betrug fünf Reiter und zwei Eingeborene. Der Auftrag lautete: „Stellen Sie fest, ob die von Leutnant v. Kathen gemeldeten Spuren zwischen Kowes und Garis den Auob überschritten haben. Meldung bis zum 5. März vormittags." Mit den besten der Offizierspferde, die noch bei der Truppe zurückgeblieben waren, wurde diese Patrouille beritten gemacht, galt es doch, noch während der Nacht siebzig Kilometer bis Garis zurückzulegen und dann in der Morgendämmerung Spuren zu schneiden. Der zunehmende Mond gab genügend Licht, um die schmale Pad im Auobtal nicht zu verlieren. Abwechselnd im scharfen Trab, mit Galopp-und Schritteinlagen, ging es unentwegt vorwärts. [...]

Dies ist ein Textauszug aus dem Buch: Im Morgengrauen gegen Kopper. Die Kalahari-Expediton gegen Simon Kopper, von Walther Wülfing.

Titel: Im Morgengrauen gegen Kopper
Untertitel: Die Kalahari-Expedition gegen Simon Kopper
Autor: Walther Wülfing
Glanz & Gloria-Verlag
Windhoek, Namibia 2010
ISBN 9789994571727 / ISBN 978-99945-71-72-7
Broschur, 15x21 cm, 82 Seiten, 55 sw-Abbildungen

Wülfing, Walther und Kroemer, Bernd im Namibiana-Buchangebot

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