Im deutschen Diamantenlande. Deutsch-Südwestafrika im Zeitraum von der Errichtung der deutschen Herrschaft bis zur Gegenwart (1884-1910), von Kurd Schwabe

Im deutschen Diamantenlande. Deutsch-Südwestafrika im Zeitraum von der Errichtung der deutschen Herrschaft bis zur Gegenwart (1884-1910), von Kurd Schwabe.

Im deutschen Diamantenlande. Deutsch-Südwestafrika im Zeitraum von der Errichtung der deutschen Herrschaft bis zur Gegenwart (1884-1910), von Kurd Schwabe.

Kurd Schwabe, der von 1893 bis 1897 in der damaligen deutschen Kolonie tätig war, beschreibt in seinem Buch 'Im deutschen Diamantenlande: Deutsch-Südwestafrika im Zeitraum von der Errichtung der deutschen Herrschaft bis zur Gegenwart (1884-1910)' hochinteressant eigene Erlebnisse, die damalige Landesgeschichte und landeskundliche Themen.

Kurd Schwabe  

[...] In den letzten Tagen des Monats sollte uns noch eine große Überraschung bevorstehen. Es war am 26. [1893] morgens, als sich das unbestimmte Gerücht verbreitete, feindliche Reiterpulks seien von einigen Viehwächtern in der Nähe des Ortes gesehen worden. Aber niemand schenkte dieser Kunde Glauben, besonders weil schon öfter derartige alarmierende Nachrichten von ängstlichen Gemütern, die überall Witbooi sahen, ganz grundlos aufgebracht worden waren. Wir saßen gerade beim Frühstück, da stürzte plötzlich einer unserer schwarzen Diener ins Zimmer und rief unter allen Zeichen des Schreckens: „Die Witbooi, sie schießen schon!" And wirklich, lebhaftes Gewehrfeuer schallte von Norden, von Pokjesdraai, herüber. Alles sprang wie elektrisiert auf, lief nach Gewehren und Patronen, und wenige Augenblicke später sah man die eben noch so friedlichen Bürger Windhuks schwer bewaffnet und kampslustig den Turm und die Mauern der Veranda besetzen. Von der Feste her schallten die Töne des Alarmsignals herüber, und nach allen Seiten eilten von dort her kleine Abteilungen von Soldaten im Laufschritt in die einzelnen Gehöfte des Dorfes, um diese, und besonders die exponiertesten, zu besetzen. Das alles ging schnell und glatt vor sich, denn jeder kannte seinen Platz, der ihm durch die Alarmvorschrift zugeteilt war. Ich eilte hinauf zur Feste, vor der sich die Reste der Kompanien sammelten. 3 Pferde gingen verloren. Feldwebel Heller, der hier mit einer Abteilung vorging, nahm die Witbooi unter Feuer, worauf sie sich zurückzogen. Leider waren unsere guten Pferde sämtlich unterwegs, und wir verfügten in Windhuk nur über eine kleine Anzahl magerer und schlechter Tiere, so daß das Vorgehen einer berittenen Abteilung ausgeschlossen erschien. Dieser Umstand muß dem Feinde genau bekannt gewesen sein, denn noch Stunden später sahen wir Reitertrupps von bedeutender Stärke im Gelände umherjagen, doch stets außer Gewehrschußweite. Gegen Mittag unternahmen wir unter dem Kommando des Herrn von Francois mit allen verfügbaren Kräften eine Rekognoszierung weit in die Berge hinein in der Richtung auf Ongeama. Erst mit Einbruch der Dunkelheit kehrten wir zurück, ohne auf den Feind gestoßen zu sein. Auch die Nacht verlief ruhig. Posten und Patrouillen waren bedeutend verstärkt worden. Am nächsten Morgen wollte ich mich zur Feste begeben und war gerade an dem Wohnhaus der Herren von Francois angelangt, als der dort auf dem Turm stehende Posten mir zurief: „Witbooi am Wetterhaus!" und sofort zu feuern begann. In der Tat tauchten auf einer Höhe, dicht an dem für die meteorologischen Beobachtungen Doves erbauten Häuschen, ungefähr 370 m westlich unseres Wohnhauses, die weißen Hüte Witbooischer Krieger auf, die allerdings sofort verschwanden, als sich vom Kommissariat aus Schützen, es waren Franz J. von Bülow, Dove, Köhler und einige Soldaten, im Laufschritt näherten. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Im deutschen Diamantenlande. Deutsch-Südwestafrika im Zeitraum von der Errichtung der deutschen Herrschaft bis zur Gegenwart (1884-1910), von Kurd Schwabe.

Buchtitel: Im deutschen Diamantenlande
Untertitel: Deutsch-Südwestafrika von der Errichtung der deutschen Herrschaft bis zur Gegenwart 1884-1910
Autor: Kurd Schwabe
Verlag: Mittler & Sohn
Erstausgabe, Berlin 1909
Originalleineneinband, 19x25 cm, 443 Seiten, zahlreiche Abbildungen und Skizzen, 1 Faltkarte

Schwabe, Kurd im Namibiana-Buchangebot

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