extraLapis 47: Namibia. Mineralien und Fundstelle, von Christian Weise

extraLapis 47: Namibia. Mineralien und Fundstelle, von Christian Weise. Christian Weise Verlag GmbH. München, 2014.

extraLapis 47: Namibia. Mineralien und Fundstelle, von Christian Weise. Christian Weise Verlag GmbH. München, 2014.

Im Zusammenwirken der Christian Weise Verlag GmbH enstand das Mineralienbuch extraLapis 47: Namibia. Mineralien und Fundstelle mit Fotos von Robert Brandstetter, Joe Budd, Marko Burkhardt, Bruce Cairncross, Alessandro Clemenza, Markus Ecker, James Elliott, Matthias Heck, Herbert Kaiser, Udo Kieslich, Manfred Lehrl, Hans-Rudolf Rüegg, Albert Russ, John I. Schneider, Jeff Scovil, Malte Sickinger, Malcolm Southwood, Marius Steiner, Kuno Stöckli, Gerd Tremmel, Anton Watzl Jr., Rudolf Watzl, Thomas Weiland, Dan Weinrich und Tobias Weise.

Der Erongo: Namibias produktivstes Fundgebiet der letzten 10 Jahre (Paul Rustemeyer)

Wer sich in den letzten  10 Jahren   für   das   Angebot von Namibia-Mineralien auf  den  Mineralienbörsen interessierte, der konnte aus einem qualitativ und quantitativ enormen Angebot  von Aquamarinen, Turmalinen, Quarzen und Fluoriten aus dem Erongo auswählen. Neben perfekten Einzelkristallen sind immer wieder auch wunderschöne Stufen in allen Größen und Mineralkombinationen zu haben. Der Erongo hat sich zum wichtigsten Fundgebiet Namibias entwickelt.

Historische Entwicklung des Fundgebietes

Schon zu Kolonialzeiten wurde in den Erongo-Bergen intensiv prospektiert. Man fand zweierlei Typen von Pegmatiten: ein Typ enthielt Kassiterit, der andere die damals wirtschaftlich weniger interessanten, gut ausgebildeten schwarzen Turmaline. So wurden die Zinnvorkommen zügig prospektiert und abgebaut, während die Turmalinpegmatite in Vergessenheit gerieten. Das änderte sich erst im Jahr 1999, als ein Fund von großen Topas-Kristallen aus einem Schörl-Pocket gelang. Kurz darauf fand man Schorle mit der inzwischen als typisch angesehenen dreiflügeligen Säule (dem Mercedes-Stern). Der eigentliche Boom am Erongo begann, als im Jahr 2000 ein große Druse mit ausgezeichneten Aquamarinstufen entdeckt wurde. Diese Aquamarinstufen begeisterten die weltweite Sammlergemeinschaft mit ihren wunderbar blauen Kristallen, die kontrastreich auf dem schwarzen Turmalin sitzen. Nach und nach wurden andere Mineralien wie Zinnwaldit und Ilmentit (2001), Kassiterit (2002), Hydroxyl-Herderit (2003), Fluorit (2005) und Jeremejewit (2006) entdeckt (Lit. : B. Cairncross und U. Bahmann, 2006).

Miarolen im Erongo-Granit

Nach einer Phase starker vulkanischer Aktivität brach die Erongo-Caldera ein. In die Randbruchzone intrudierte an vielen Stellen granitische Schmelze, die zum Erongo-Granit auskristallisierte. Dieser wurde an vielen Stellen des Erongo-Gebirges durch Erosion freigelegt. In den Restschmelzen reicherten sich Bor, Beryllium, Fluor und Wasser an - wichtige Bausteine der begehrten Berylle, Turmaline, Fluorite und Topase. Die Restschmelzen schieden sich blasenförmig in den oberen Bereichen des Granits ab und kristallisierten hier als Miarolen-reiche Partien. Bei der Verwitterung sind die Quarz/ Turmalin-Außenbereiche dieser Miarolen widerstandsfähiger und ragen deshalb oft aus dem Granit in Form von Nestern heraus.

Die Aktivitäten der „Small Miners"

Die Nester sind das Ziel der Abbauaktivitäten der „Small Miners", welche die Kostbarkeiten dem Granit zumeist mit Borhämmern in mühsamer Handarbeit entreißen. Für diese Leute ist das Kristallsuchen ein harter Broterwerb in einem Land mit wenigen Arbeitsmöglichkeiten. Einer Studie der Development Bank of Southern Africa ist zu entnehmen, dass rund 3.000-4.000 illegale Steinsucher im Bereich Goboboseb, Erongo, Spitzkoppe den Lebensunterhalt für rund 12.000 Personen verdienen. Die Regierung Namibias denkt darüber nach, wie man den Verkauf der Mineralien fördern (z.B. durch Abschaffung der Ausfuhrprozedur für Mineralien der Touristen) und wie man die Abbauaktivitäten für „wilde" Kristallsucher legalisieren kann. Kooperative Mineralienmärkte sind erste konkrete Entwicklungen, um auch weniger spektakuläre Funde zu vermarkten. Die Fundstellen liegen auf privatem Farmland und für Besucher der Guestfarms lohnt sich ein Ausflug zu den Claims (vgl. LAPIS 5/2012, S. 40 ff.). Die Abbauaktivitäten der Small Miners sind so intensiv und die Funde so reichlich, dass sehr viel Sammlermaterial auf den weltweiten Markt und somit auch auf unsere Börsen kommt. Für dieses extraLapis konnten einige Bilder von hervorragenden Stufen aus der Sammlung Erich Schmidt, eines bekannten Importeurs von Erongo-Mineralien, aufgenommen werden. Zunächst werden in diesem Artikel die Erongo-Klassiker - Beryll, Turmalin, Fluorit und Quarz - besprochen und dann einige der selteneren Mineralien vorgestellt.

Berylle und Aquamarine

Der Erongo liefert nun seit fast 15 Jahren wunderschöne, oft perfekt ausgebildete Aquamarine, viele davon strahlend blau gefärbt, teils glasklar und nicht selten als Doppelender ausgebildet. Schöne Kontraste ergeben sich zum hellen Feldspat und zum schwarzen Schörl. Unglaublich sind die Farbkombinationen mit grün, türkis und violett gefärbtem Fluorit.

Formen der Erongo-Berylle

Sehr instruktiv und schön anzusehen ist eine Sammlung von gleichgroßen Aquamarinen mit verschiedenen Formen und Kombinationen. Die Flächen der Berylle zu kennen und wiederzuerkennen ist nicht schwer: Die einfachsten Berylle aus dem Erongo bestehen aus einer Kombination von hexagonalem Prisma und Basis. In den auf den folgenden Seiten abgebildeten Kristallzeichnungen der Formen werden diese Flächen blau und gelb dargestellt. [...]

Dies ist ein Auszug aus: extraLapis 47: Namibia. Mineralien und Fundstelle, von Christian Weise.

Titel: extraLapis 47: Namibia. Mineralien und Fundstellen
Herausgeber: Christian Weise
Autoren: siehe Inhaltsverzeichnis
Verlag: Christian Weise Verlag GmbH
München, 2014
ISSN 0945-8492
Broschur, 116 Seiten, zahlreiche Farbfotos

Weise, Christian im Namibiana-Buchangebot

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extraLapis 47: Namibia. Mineralien und Fundstellen zeigt die große Vielfalt und Schönheit der Mineralien aus Namibia.