Du meine Heimat Deutsch-Südwest. Ein afrikanisches Farmerleben, von Bernhard Voigt

Du meine Heimat Deutsch-Südwest. Ein afrikanisches Farmerleben, von Bernhard Voigt. Ansicht des sandfarbenen Leineneinbandes.

Du meine Heimat Deutsch-Südwest. Ein afrikanisches Farmerleben, von Bernhard Voigt. Ansicht des sandfarbenen Leineneinbandes.

Du meine Heimat Deutsch-Südwest. Ein afrikanisches Farmerleben, von Bernhard Voigt. Safari-Verlag. Berlin 1925. Ansicht des roten Leineneinbandes.

Du meine Heimat Deutsch-Südwest. Ein afrikanisches Farmerleben, von Bernhard Voigt. Safari-Verlag. Berlin 1925. Ansicht des roten Leineneinbandes.

Du meine Heimat Deutsch-Südwest. Autor: Bernhard Voigt. Safari-Verlag. Berlin 1925. Ansicht des originalen Schutzumschlage.

Du meine Heimat Deutsch-Südwest. Autor: Bernhard Voigt. Safari-Verlag. Berlin 1925. Ansicht des originalen Schutzumschlage.

Wenige Jahre nach seiner Ausweisung aus dem von den Südafrikanern besetzten Deutsch-Südwestafrika, schrieb Bernhard Voigt seinen beliebten Roman Du meine Heimat Deutsch-Südwest: Ein afrikanisches Farmerleben, in dem viele Erinnerungen des Autoren verwoben sind.

Bernhard Voigt  

[...] Es dauerte lange, ehe im Schulhause Ruhe herrschte. Da wurden Speisen gekocht, Kleider gewechselt, Pferde gefüttert und untersucht. Die größeren Schüler putzten die Gewehre. Überall saßen die Familien mit sorgenvollen Gesichtern zusammen. Die kleinen Kinder plapperten; aber die Eltern hörten kaum auf sie. Langsam wurde es still. Am nächsten Morgen fehlte doch einer. Seine Frau erklärte dem Leutnant, daß ihr Mann sich krank fühle; er habe schon lange an Malaria gelitten. Aber sein Pferd stand gesattelt da. Ein sechzehnjähriger Burenjunge erklärte, er wolle mitreiten und seinen Lehrer suchen. Zum Überlegen war keine Zeit mehr; schon wurde es hell, und widerstrebend gab Poninski die Erlaubnis. Die Pferde hatten ein wenig geruht. In schwerfälligem Trabe ging es über das breite Rivier. Als aber nach einer Stunde die Sonne schon heiß brannte und der Weg immer klippiger und steiler wurde, erlahmten die Kräfte. Stolpernd, mit kleinen Schritten, kamen die Tiere vorwärts. Auf ihnen hingen die Reiter, übermüdet und verdrossen. Mehrere Stunden vergingen. Kein Wort wurde gesprochen. An Marschsicherung dachte niemand. Finster blickte der Leutnant auf seine Schar. So konnte er die Leute doch nicht ins Verderben führen! Eine Rast war dringend nötig, sonst fehlte der Patrouille jede Kampfkraft. Dort, wo am Otjisewarivier die hohen Weißdorabäume Schatten boten, ließ er absatteln. Wie tot sank jeder hin. „So können wir nicht liegen bleiben," sagte der Offizier, „wenigstens müssen wir jemand nach vorn schicken. Freiwillige vor!" Schwerfällig erhob sich Steffens und legte seinem Pferde wieder den Woylach auf. „Wer reitet mit?" Der Burenjunge, der noch frisch war und dem das Reiten besser gefiel, als das Stillsitzen in der Schulstube, sagte: „Ich!" Steffens nickte. Er besprach noch mit dem Leutnant, wie weit er reiten würde, dann legte er das Gewehr quer über den Sattel und zog im Schritt die Pad entlang. Dicht hinter ihm blieb der Bur. Fast eine Stunde war vergangen, da kamen beide zurück. Zwar war die Hitze unerträglich geworden, aber beide Reiter waren aufgewacht. Mit Sporn und Peitsche bearbeiteten sie die Tiere, um sie immer von neuem wieder in Galopp zu bringen. Sie mußten Wichtiges gesehen haben. Alle standen auf, die Gewehre schußbereit in der Hand, und hörten den Bericht. Kaum drei oder vier Kilometer weiter hatte der Junge aufgehorcht und behauptet, es seien da viele Kaffern, die mit Musik durch das Feld zögen. Unmöglich war das nicht, denn die Eingeborenen liebten die Töne und spielten häufig auf den erbeuteten Harmonikas. Steffens, dessen Ohr nicht sehr scharf war, hörte auch einige Töne, Stimmengewirr und Wagenrasseln. Er war überzeugt, daß ihm eine Schar Feinde entgegenkäme. Daher waren beide Reiter aufs Schnellste zurückgeeilt. Alle Müdigkeit war verschwunden. Ein Soldat band die Zügel der Pferde aneinander und brachte die Tiere zurück. Der Leutnant hatte schon vorher eine Schlucht erkundet, durch die der Weg führte. Hier legte er einen Hinterhalt. Von Mann zu Mann kletterte er, wies andere Plätze an und erteilte seine Befehle. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Du meine Heimat Deutsch-Südwest. Ein afrikanisches Farmerleben, von Bernhard Voigt.

Titel: Du meine Heimat Deutsch-Südwest
Untertitel: Ein afrikanisches Farmerleben
Autor: Bernhard Voigt
Verlag: Safari-Verlag
11. Auflage, Berlin 1925
Original-Leinenband, 13x20 cm, 345 Seiten, einige sw-Fotos

Voigt, Bernhard im Namibiana-Buchangebot

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Du meine Heimat Deutsch-Südwest: Ein afrikanisches Farmerleben verarbeitet zahlreiche Erinnerungen des Autoren an seine Zeit in der ehemaligen deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika.

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