Die Witbooi in Südwestafrika während des 19. Jahrhunderts, von Wilhelm J. G. Möhlig

Die Witbooi in Südwestafrika während des 19. Jahrhunderts, von Wilhelm J. G. Möhlig. ISBN 9783896454478 / ISBN 978-3-89645-447-8

Die Witbooi in Südwestafrika während des 19. Jahrhunderts, von Wilhelm J. G. Möhlig. ISBN 9783896454478 / ISBN 978-3-89645-447-8

Die Witbooi in Südwestafrika während des 19. Jahrhunderts. ISBN 9783896454478 / ISBN 978-3-89645-447-8

Die Witbooi in Südwestafrika während des 19. Jahrhunderts. ISBN 9783896454478 / ISBN 978-3-89645-447-8

In seinem Buch Die Witbooi in Südwestafrika während des 19. Jahrhunderts stellt Prof. Dr. phil. Wilhelm J. G. Möhlig historische Quellentexte von Johannes Olpp, Hendrik Witbooi jun. und Carl Berger zusammen.

Wilhelm J. G. Möhlig  

Die Geschichte des Deutschen Kaiserreiches als Kolonialherr von Südwest-Afrika (heute: Namibia) ist insbesondere mit zwei Völkern eng verknüpft, den Herero und den Nama-Oorlam. Die Herero begannen am 12. Januar 1904 einen Aufstand gegen die Deutschen. Dieser wurde Mitte August desselben Jahres am Waterberg brutal gebrochen. Militärische Unterstützung gegen die Herero erhielt die Deutsche Schutztruppe damals u.a. von den Nama-Oorlam unter Führung von Hendrik Witbooi. Zuvor hatte die /Kowesi-Fraktion der Oorlam, deren Oberhaupt Hendrik Witbooi war. schon zwanzig Jahre lang einen wechselvollen Krieg gegen die Herero geführt. Trotz der zeitweiligen Waffenhilfe durch andere Fraktionen der Nama und Oorlam waren dadurch die Machtverhältnisse zwischen beiden Hirten-Völkern allerdings nicht wesentlich verändert worden. Obwohl Hendrik Witbooi mit der deutschen Oberherrschaft alles andere als zufrieden war. mag er 1904 eine Gelegenheit gesehen haben, mit Hilfe der Deutschen das politische und territoriale Gleichgewicht gegenüber den Herero endlich zu Gunsten der Nama-Oorlam verändern zu können. Schon bald nach der Schlacht am Waterberg muss er zu anderen Einsichten gekommen sein, die ihn zu einer drastischen Änderung seiner bisherigen Politik gegenüber den deutschen Kolonialherren bewogen. Nachdem er sich seit dem Abschluss eines Protektoratsvertrags mit den Deutschen im September 1894 stets als loyaler Gefolgsmann der Kolonialmacht erwiesen hatte, erhob er sich am 3. Oktober 1904 unversehens gegen die völlig ahnungslosen Deutschen, obwohl er eigentlich ihre militärische Überlegenheit und die menschenverachtende Einstellung ihres Befehlshabers von Trotha aus der Innenperspektive bestens kennen musste. Der Aufstand der Nama, bei dem auch die Missionare der Rheinischen Mission in arge Bedrängnis gerieten, wurde erst im Februar 1906 endgültig niedergeschlagen, nachdem Hendrik Witbooi bereits Anfang November 1905 an den Folgen einer Kriegsverwundung verstorben war. Die Kolonialregierung von Südwest-Afrika bemühte sich im Zuge der Aufstände mehrfach, gefangene Oorlam-Nama in andere deutsche Kolonien zu deportieren. So fand bereits in den Jahren 1904 bis 1905 eine Deportation von 119 Witboois nach Togo statt. Wegen der ungewohnten klimatischen Verhältnisse führte dies zum Tode von 77 Personen . Eine weitere Gruppe von 93 Witboois wurde noch 1910 unter Führung des Lehrers Hendrik Witbooi jun. nach Kamerun deportiert. Dort setzte den Deportierten neben der Zwangsarbeit und schlechten Ernährung vor allem das tropische Klima zu. Der im fünften Teil dieses Buches enthaltene Brief von Hendrik Witbooi jun. an Missionar Hermann Hegner vom 22.12.1912 legt davon ein bewegendes Zeugnis ab. Dem Brief entnehmen wir, dass die Gruppe 1910 beim Eintreffen in Kamerun aus 93 Mitgliedern bestand, von denen Ende 1912 zum Zeitpunkt des Briefes nur noch 37 Personen lebten. Erst im Oktober 1913 konnten die Überlebenden in Swakopmund wieder namibischen Boden betreten. Während der hundertjährigen Wiederkehr des Krieges der Herero mit der Deutschen Kolonialmacht in der namibischen und deutschen Öffentlichkeit aufmerksam gedacht wurde, war der Krieg der Nama gegen die Deutschen kaum eine Zeitungsnotiz wert. Vielleicht liegt das daran, dass sich der Krieg zwischen Herero und Deutschen an einer markanten Region, dem Waterberg, anschaulich festmachen lässt, während der Krieg zwischen den Nama-Oorlam und den Deutschen infolge ihrer ethnischen Fraktionierung in vielen Scharmützeln und Guerilla-Aktionen an ganz unterschiedlichen, zumeist unspektakulären Orten stattfand. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Die Witbooi in Südwestafrika während des 19. Jahrhunderts, von Wilhelm J. G. Möhlig.

Titel: Die Witbooi in Südwestafrika während des 19. Jahrhunderts
Untertitel: Quellentexte von Johannes Olpp, Hendrik Witbooi jun. und Carl Berger
Autor: Wilhelm J. G. Möhlig
Mitarbeit: Barbara Faulenbach, Petra Henn
Reihe: InterCultura. Missions- und kulturgeschichtliche Forschungen Band 8
Rüdiger Köppe Verlag
Köln, 2007
ISBN 9783896454478 / ISBN 978-3-89645-447-8
Kartoneinband, 25x17 cm, 321 Seiten, 1 Karte, 7 sw-Fotos, 5 Zeichnungen, 6 Tabellen

Möhlig, Wilhelm J. G. im Namibiana-Buchangebot

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Die Witbooi in Südwestafrika während des 19. Jahrhunderts ist eine Sammlung von Quellentexten von Johannes Olpp, Hendrik Witbooi jun. und Carl Berger.

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