Die Fleckviehzucht in Südwestafrika, von J. F. Warning

Die Fleckviehzucht in Südwestafrika, von J. F. Warning. SWA Wissenschaftliche Gesellschaft. Windhoek, Südwestafrika 1971. ISBN 0949995010 / ISBN 0-949995-01-0

Der Beitrag Die Fleckviehzucht in Südwestafrika ist eine sehr interessante, auch landeskundliche Denkschrift über die Entwicklung der Zuchterfolge mit Rinderrassen in Südwestafrika.

Joachim F. Warning  

Als ich im Jahre 1951, aus dem Bayerischen Fleckviehzuchtgebiet kommend, den Dienst bei der damaligen Landwirtschaftsabteilung der SWA Administration antrat, befaßte ich mich zunächst, meinem Fachgebiet entsprechend, mit Aufgaben der Tierzucht, insbesondere mit der Durchführung des Tierzuchtgesetzes. Für die Körung der Bullen, die Selektion von Zuchtherden und die Rinderzucht im allgemeinen standen damals noch wenige ausgebildete Fachleute zur Verfügung. Ein umfangreiches Arbeitsprogramm lag vor mir. Abgesehen von meinen Erfahrungen in der Beurteilung von Rindern und meiner Liebe zur Sache konnte ich zunächst wenig zur Förderung der Landestierzucht beitragen, weil das Land und seine mannigfaltigen Probleme eine grundlegende Umstellung meiner bisherigen landwirtschaftlichen Kenntnisse erforderten. Dennoch fand ich mich relativ schnell in das neue Aufgabengebiet hinein, wobei mir ein früherer Aufenthalt in SWA während der Jahre 1927 bis 1930 sehr zugute kam. Im zweiten Jahr meiner Tätigkeit brachte es das Ausscheiden eines meiner Vorgänger mit sich, daß ich zusätzlich mit Aufnahmen in das frühere Hilfsstammbuch für Höhenfleckvieh für den ehemaligen „Simmentaler Zuchtverein" betraut wurde. Auf diese Weise bekam ich einen weitreichenden Einblick in die Landesfleckviehzucht, der ich etwa 15 Jahre, zunächst als Rasseinspektor, dann auch als Sekretär der Vereinigung und zuletzt als Vorsitzender der von mir zu einem späteren Zeitpunkt gegründeten „Arbeitsgemeinschaft der Simmentaler Züchter Südwestafrikas" (AGS) in guten und schweren Zeiten neben meinen sonstigen Amtsobliegenheiten gedient habe. Auf den Ablauf im Fleckvieh-Zuchtgeschehen während dieser Jahre werde ich im Folgenden speziell eingehen. Ich stelle dies nur voraus, um zu begründen, daß ich die fachlichen Voraussetzungen mitbrachte, um den Anforderungen auf diesem Gebiet gerecht werden zu können. Was ich hier zum Ausdruck bringe, ist das Ergebnis einer 20jährigen Praxis als Tierzucht- und Feldbeamter unter besonderer Berücksichtigung der Fleckviehzucht und stellt im übrigen meine persönliche Ansicht dar, die vielleicht in dem einen oder anderen Punkt von der allgemeinen Meinung abweichen mag, nichtsdestoweniger aber von der Überzeugung getragen ist, daß die getroffenen Massnahmen zu einem guten Ziel nämlich zur Anerkennung und Verbreitung der Fleckviehrasse im ganzen südlichen Afrika geführt haben. Es geht mir in erster Linie darum, im nachfolgenden eine möglichst klare Übersicht über die Grundlagen und die Entwicklung der Fleckviehzucht in SWA zu geben, solange mir diese noch in lebendiger Erinnerung sind, da Aufzeichnungen dieser Art vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt für Züchter und Fachleute, die am weiteren Aufbau der Fleckviehzucht im südlichen Afrika Anteil nehmen, von Wert sein mögen. Wenn ich hiermit zum besseren Verständnis aller, mit der Zucht verbundener Probleme beitragen und meinen Nachfolgern eine Art von Leitfaden an die Hand geben kann, der zu einer tieferen Einsicht in das bisherige Zuchtgeschehen führt, ist der Zweck der vorliegenden Arbeit vollauf erfüllt. Dr. J. F. Warning

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Die Fleckviehzucht in Südwestafrika, von J. F. Warning.

Buchtitel: Die Fleckviehzucht in Südwestafrika
Reihe: Wissenschaftliche Forschung in Südwestafrika, 10. Folge
Autor: J. F. Warning
Genre: Rinderzucht
Verlag: SWA Wissenschaftliche Gesellschaft
Windhoek, Südwestafrika 1971
ISBN 0949995010 / ISBN 0-949995-01-0
Original-Broschur, Original-Schutzumschlag, 17 x 23 cm, 48 Seiten, etliche Tabellen, 28 sw-Fotos, 1 Karte