Auf den Fährten der Big Five: Vier Jahrzehnte Jagd in Afrika, von Rolf D. Baldus

Auf den Fährten der Big Five. Vier Jahrzehnte Jagd in Afrika. Autor: Rolf D. Baldus. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG. Stuttgart, 2023. ISBN 9783440178218 / ISBN 978-3-440-17821-8

Auf den Fährten der Big Five. Vier Jahrzehnte Jagd in Afrika. Autor: Rolf D. Baldus. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG. Stuttgart, 2023. ISBN 9783440178218 / ISBN 978-3-440-17821-8

Auf den Fährten der Big Five: Drei Jahrzehnte Jagd in Afrika, von Rolf D. Baldus. Kosmos, Stuttgart, 2008. ISBN 9783440111055 / ISBN 978-3-440-11105-5

Auf den Fährten der Big Five: Drei Jahrzehnte Jagd in Afrika, von Rolf D. Baldus. Kosmos, Stuttgart, 2008. ISBN 9783440111055 / ISBN 978-3-440-11105-5

In 'Auf den Fährten der Big Five: Vier Jahrzehnte Afrikajagd' schreibt ein Jäger, der die Afrikajagd nicht im wohl organisierten Kurzurlaub erlebt, sondern über ein Jahrzehnt in Tansania im Wildtiermanagement gearbeitet und 40 Jahre regelmäßig auf afrikanisches Wild gejagt hat. Wie kaum ein anderer kennt Rolf D. Baldus die schönen und schwierigen Seiten des Kontinents, nach seinen eigenen Worten Paradies" und „Herz der Finsternis" zugleich.

Rolf D. Baldus  

Ein Anfänger im Busch: Kenia vor dem Jagdverbot

Am 25. Dezember 1976 sitze ich in einer alten Boeing 707 der Sudan Airways. Sie ist kaum besetzt. Meine Skepsis gegenüber sudanesischer Flugsicherheit wird offenbar von vielen geteilt. Hätten wir gewusst, dass eine sudanesische Maschine derselben Baureihe, vielleicht sogar dasselbe Flugzeug, erst über 20 Jahre später beim Landeanflug auf Mwanza am Victoriasee in Tansania vor den Augen des diplomatischen Korps und hoher Regierungsvertreter auf dem See statt auf der Rollbahn aufsetzen würde, wäre unser Vertrauen erheblich angestiegen. Die Klapprigkeit des betagten Flugzeugs machen die sudanesischen Stewardessen aber mit Freigiebigkeit bei den alkoholischen Getränken wett. Schon bald hat sich eine kleine Runde zusammengefunden, die mit viel Whisky Weihnachten feiert. Scotch hat mir bis dahin nie geschmeckt. Aber ich fliege meiner ersten afrikanischen Großwildjagd entgegen und habe genug Ruark und Hemingway studiert, um zu wissen, dass Whisky zur Safari gehört wie Bier zum Oktoberfest. Meine Kenntnisse des afrikanischen Waidwerks stammen im Wesentlichen aus solchen Quellen. Sie erscheinen mir als Standardwerke ähnlich grundlegend, wie Diezel für das Niederwild und Raesfeld für das Rotwild. Mit zunehmendem Whiskygenuss sehe ich Afrika und seinem Großwild zuversichtlich entgegen: 27 Jahre bin ich alt und fühle mich als Jäger, obwohl sich bei mir in Sachen Jagd noch nicht sehr viel ereignet hat. Dabei habe ich den Jagdschein schon über zehn Jahre lang. Außer drei Rehen, acht Hasen und zwei Eichelhähern habe ich in dieser Zeit aber noch nichts erlegt. Als langhaarigem 68er-Studenten ist es mir nicht gelungen, die richtigen Kontakte zu Jägern und zur Jagdwelt herzustellen. Doch jetzt liegt Afrika vor mir und scheint geradezu auf mich zu warten. Die Jagdgründe von Frederic Courteney Selous, Margarete Trappe und Teddy Roo-sevelt halten mir, davon bin ich überzeugt, aufregende Jagdabenteuer bereit. In Nairobi betrete ich aber nicht zum ersten Mal afrikanischen Boden. 1969 bin ich als Student einige Monate in Malawi und Mosambik gewesen und 1973 habe ich in Tansania verbracht, um den Stoff für eine Doktorarbeit über das sozialistische Experiment des damaligen Präsidenten Nyerere zu sammeln. Überall war ich auch in den Nationalparks und dort habe ich manches Mal, nur mit einem Stock bewaffnet, heimliche Pirschgänge unternommen. Dies war zwar nicht sehr intelligent, hatte mir aber den Adrenalin-Kick beschert, der mir ansonsten mangels Jagdgelegenheit verwehrt blieb. Nur in Malawi waren mir einige bewaffnete Pirschgänge gelungen. Ich hatte mir dafür ein Waltherchen im Kaliber 7,65 ausgeliehen und war im Uferdickicht des Malawi-Sees auf der Suche nach einer pistolenkaliber-tauglichen Antilope gewesen. Die dicken Stapfen der Flusspferde hatten mich aber erkennen lassen, dass hier andere Kaliber gefragt waren. Zu meiner eigenen Erleichterung hatte ich auch nie Anblick.

Unter dem Äquator

Die Jagdsafari soll in Nairobi vor Ort gebucht werden. Es wird ein paar Tage dauern, bis alle Lizenzen beschafft sind. „Alle Eile ist des Teufels" oder „Haraka, haraka haina baraka" heißt es in Kiswahili, der Lingua Franca Ostafrikas, die ich im Selbststudium fleißig lerne. Die Zeit nutze ich, um der Einladung eines kenianischen Studienfreundes zur Jagd auf einer großen, direkt unter dem Äquator gelegenen Staatsfarm bei Kisumu am Viktoriasee im Westen des Landes nachzukommen. Man leiht mir dort eine Doppelflinte und eine Mauser im Kaliber 7 x 57, einst ein beliebtes Afrikakaliber, die angeblich hervorragend schießt. Obgleich ich nur eine halbvolle Schachtel Patronen dazu habe, wage ich einen Probeschuss.  [...]

Dies ist ein Auszug aus: Auf den Fährten der Big Five: Vier Jahrzehnte Jagd in Afrika, von Rolf D. Baldus.

Titel: Auf den Fährten der Big Five
Untertitel. Vier Jahrzehnte Jagd in Afrika
Autor: Rolf D. Baldus
Genre: Jagderlebnisse, Jagdökologie
Verlag: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
Stuttgart, 2023
ISBN 9783440178218 / ISBN 978-3-440-17821-8
Kartoneinband, 17 x 24 cm, 272 Seiten, 105 Farbfotos

Baldus, Rolf D. im Namibiana-Buchangebot

Auf den Fährten der Big Five: Vier Jahrzehnte Jagd in Afrika

Auf den Fährten der Big Five: Vier Jahrzehnte Jagd in Afrika

Von seiner Zeit auf den Fährten der Big Five während vier Jahrzehnte Jagd und Arbeit im Osten Afrikas berichtet Rolf D. Baldus spannend und kompetent.

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