Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit in ethnopolitischen Spannungsgebieten: das Beispiel Südafrika

Implikationen für die Bildungsarbeit
Schell-Faucon, Stephanie
erinnerungs-versoehnungsarbeit
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€36.90 *

Untertitel: Implikationen für die Bildungsarbeit
Autorin: Stephanie Schell-Faucon
Reihe: ISSA Wissenschaftliche Reihe, Band 30
IKO Verlag
Frankfurt, 2004
Broschur, 15x21 cm, 538 Seiten


Verlagsankündigung:

Die Aufarbeitung von begangenem Unrecht wird meist als Voraussetzung für eine nachhaltige Friedensförderung betrachtet. "Wahrheit" und Erinnerung bewirken jedoch noch keine Versöhnung. Das Risiko, sich im Teufelskreis von Rechtfertigungen zu verstricken, ist hoch und kann Schmerz und Verbitterung vertiefen.

Die Autorin geht der Frage nach, wie eine Erinnerungsarbeit anzulegen ist, die eine konstruktive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit fördern und zu Verständigung beitragen möchte. Zwei sehr unterschiedliche Ansätze aus Südafrika werden beleuchtet: Sie zeigen, dass innovative Initiativen nötig sind, die im pädagogischen Schonraum den Austausch von Erinnerungen und grenzüberschreitendes Erleben des "Anderen" ermöglichen. Zugleich bedarf es aber auch öffentlicher Erinnerungsräume, die es einem breiten Publikum erlauben, sich der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit unverbindlich anzunähern.


Über die Autorin:

Stephanie Schell-Faucon, geb. 1967 in Hamburg, ist Grund- und Hauptschullehrerin (Deutsch/Sport), Diplompädagogin (Erwachsenenbildung/Interkulturelle Pädagogik) und promoviert (Dr. päd.). Sie war von 1994-2002 als Tutorenbeauftragte und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln tätig. Zu ihren Lehr- und Forschungsschwerpunkten gehören die Friedens- und Konfliktforschung, politische und interkulturelle Bildungsarbeit sowie die Erwachsenenbildung in Deutschland und Frankreich. Neben der Lehre in Schule und Universität engagiert sich Frau Schell seit 1990 insbesondere in der interkulturellen Begegnungsarbeit und der Gedenkstättenarbeit. Seit 1995 war Frau Schell wiederholt in Südafrika. 2000 erhielt sie für Feldforschung in Kapstadt und Johannesburg ein sechsmonatiges Forschungsstipendium vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Seit 2003 arbeitet Frau Schell bei der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Sri Lanka im Bereich der zivilen Konfliktbearbeitung. Sie ist verantwortlich für einen Fonds für lokale Friedensinitiativen.


Aus dem Inhalt:

Vorwort
Einleitung

1. Theoretische Ausgangsposition und Einbettung der Arbeit
1.1 Verortung in der Friedens- und Konfliktforschung
1.2 Erinnerungsarbeit in ethnopolitischen Spannungsgebieten - aktueller Forschungsstand
1.3 Zusammenfassung von Forschungsbedarf und Problemstellung
2. Konfliktgeschichte und Konflikttransformation in Südafrika
2.1 Konstruktion von Rasse und Ethnizität
2.2 Förderung von nationaler Einheit und Versöhnung
2.3 Forschungsfeld Südafrika: Von der Euphorie zur Ernüchterung?
3. Forschungsmethodische Überlegungen
3.1 Forschungsimplikationen und methodisches Vorgehen
3.2 Erhebungsmethoden der explorativen Studien
3.3 Auswertungsmethoden der explorativen Studien
4. Explorative Studie zum Wilderness Trail and Therapy Project
4.1 Einleitung
4.2 Politische Gewalt in Katorus - die Konfliktgeschichte im Überblick
4.3 Entstehung und Beschreibung des Projekts
4.4 Theoretische und konzeptionelle Grundlagen
4.5 Die Teilnehmer und ihre thematischen Anliegen
4.6 Das Projekt und seine Wirkung aus Sicht der Teilnehmer
4.7 Potential und Herausforderungen des Projekts
5. Explorative Studie zum Robben Island Museum
5.1 Einleitung
5.2 Geschichte der Insel und ihre Bedeutung im Konfliktgeschehen
5.3 Entstehung und Zielsetzung des Museums
5.4 Programmangebot des Museums
5.5 Die Akteure und ihre thematischen Anliegen
5.6 Das Museum aus Sicht der Akteure - Diskussion und Schlussfolgerungen
5.7 Potential und Herausforderungen der Museumsarbeit
6. Implikationen für eine Bildungsarbeit

Das Beispiel Südafrika: Schlussfolgerungen und Ausblick

Literaturverzeichnis