Dinteria Nr. 21

Beiträge zur Flora und Vegetation von Südwestafrika
Giess, Willy
05-di-21-1991
In stock
new
€19.95 *

Herausgeber: Wilhelm Giess
Verlag: S.W.A. Wissenschaftl.Gesellschaft
Windhoek, 1981
Broschur, 17x24 cm, 30 Seiten, 2 Karte, 3 sw-Abbildungen


Inhaltsangabe:

- Das isolierte Vorkommen von Melinis ambigua Hackel in Namibia. Georg Zizka

- Diatomeen auf Pflanzen in der Namib. U. Rumrich, M. Rumrich, H. Lange-Bertalot

- A preliminary list of Khoekhoe (Nama/Damara) plant names. E. Eiseb, W. Giess, W.H.G. Haacke


Aus "Das isolierte Vorkommen von Melinis ambigua Hackel in Namibia":

Georg Zizka

Einleitung: Im „Prodromus einer Flora von Südwestafrika" werden aus der Tribus Melinideae (Poaceae, Panicoideae) die Gattungen Tricholaena und Rhynchelytrum (mit den Arten Tricholaena capensis, T monachne, Rhynchelytrum bellespicatum, R. villosum, R. brevipi-lum, R. nyassanum und R. repens) für Namibia angegeben (LAUNERT 1970). Eine monographische Bearbeitung der Tribus rührte zu dem Ergebnis, daß die Trennung der Gattungen Rhynchelytrum und Melinis nicht aufrechtzuerhalten ist und beide in der älteren Gattung Melinis zu vereinigen sind (ZIZKA 1988).

In dieser Zeitschrift wurde bereits auf Taxonomie, Morphologie, Anatomie und Verbreitung der Arten dieser Tribus in Namibia eingegangen und auf das isolierte Vorkommen von M. nerviglumis in den Bergen um Windhoek hingewiesen (ZIZKA 1987). Die aus Namibia nur von einem Fundort bekannte und im „Prodromus" in einer Notiz (LAUNERT 1970: 163) erwähnte Art Melinis ambigua HACKEL blieb unberücksichtigt. Dies soll nun hier nachgeholt und ein Bestimmungsschlüssel für die Melinis-Arten in Namibia gegeben werden. Die wohl einzige Aufsammlung von M. ambigua aus Namibia wurde 1912 von K. DINTER bei Gaub gemacht (DINTER 2394, Abb. l).

An Hand des nach Berlin gesandten Beleges beschrieb CARL MEZ 1921 die Art Melinis hirsuta. Es zeigte sich jedoch später, daß diese Art nicht von M. ambigua abgetrennt werden kann. Obwohl die Ährchen von einem Pilz befallen sind, ließ sich der im Botanischen Museum in Berlin (B) aufbewahrte Typusbeleg von M. hirsuta noch eindeutig zuordnen. Es ist verwunderlich, daß die Art seit der ersten Aufsammlung zu Beginn dieses Jahrhunderts nicht mehr wiedergefunden wurde Aus ihren Standortansprüchen im übrigen Verbreitungsgebiet läßt sich ableiten, daß sie in Namibia nur in den Gebieten mit höheren Niederschlägen vorkommen kann (Otavi-Bergland, Kavango- und Caprivi-Gebiet).

Taxonomie Melinis ambigua HACKEL ist eine in Bezug auf Ährchenmorphologie und Wuchs sehr variable An, die in die Sektion Melinis der Gattung Melinis gestellt wird. Für die Frage der Gattungsabgrenzung kommt dieser An besondere Bedeutung zu. Ihre Extremformen besitzen auf der einen Seite Ähnlichkeit mit Melinis minutiflora, auf der anderen mit Melinis longiseta, sind jedoch untereinander durch zahllose Zwischenformen verbunden. Auf Grund von Merkmalsunterschieden vor allem in Wuchs und Ährchenmorphologie können 2 Unterarten unterschieden werden: [...]