Katutura. Streifzüge durch Windhoeks Township

Reich bebildert Streifzüge zweier Deutscher durch das Township Katutura, einem Stadtteil der Hauptstadt Namibias, Windhoek.
Brockmann, Ralf; Dade, Gunther Christoph
katutura-streifzuege
978-3-933117-04-5
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Katutura. Streifzüge durch Windhoeks Township

Titel: Katutura
Untertitel: Streifzüge durch Windhoeks Township
Autor: Rolf Brockmann; Gunther Christoph Dade
Klaus Hess Verlag
Göttingen, 2006
ISBN 9783
933117045 / ISBN 978-3-933117-04-5
Broschur, 21 x 15 cm, 184 Seiten, 156 farbige Abbildungen

Beschreibung:

Viele Touristen besuchen Namibia. Fast alle kommen in die Hauptstadt Windhoek – doch nur die wenigsten schauen sich auch einmal Katutura an, den „schwarzen“ Stadtteil von Windhoek, die Township aus der überwundenen Apartheidszeit. Viele Vorurteile bestehen, oft geprägt durch Eindrücke aus slum-ähnlichen Stadtteilen anderer afrikanischer Großstädte, doch Katutura ist anders. Erstmals liegt jetzt ein Buch vor, das reich bebildert Streifzüge durch Katutura unternimmt. Dabei wird nicht nur die Geschichte dieses Stadtteils erzählt, in dem mehr als zwei Drittel aller Windhoeker lebt, sondern es werden vor allem Alltags-Geschichten und Impressionen in Wort und Bild vermittelt. Texte von der Straße, aus literarischen Quellen, aus Medien, Lebensbilder – dazu viele Fotos aus dem Alltag. Das Buch vermittelt keinen repräsentativen Querschnitt, sondern ist nahe bei den Menschen besonders in den ärmlicheren Bereichen, vermittelt Eindrücke über das Lebensgefühl, die Lebensweise der Menschen dort, gibt ein Stimmungsbild.

Der Bürgermeister von Windhoek, Mathew Shikongo, schreibt in seinem Vorwort:

„Dieses Buch zeigt viel von den Stimmungen, vom Flair und dem ‚way of life‘ in Katutura … Ich lade Sie daher ein zu einem Besuch von Katutura, um die wahre Gastfreundschaft unserer Menschen und die Freundlichkeit der Afrikaner zu erfahren. Die Herausgabe dieses Buches begrüße ich sehr.“

Julia Shivela, Sprachabteilung der Namibisch Deutschen Stiftung/Goethezentrum Windhoek:

Katutura ist ein Ort voller Freude, Action, Lebendigkeit und Spaß. Hier gibt es eine Menge Leute, die die Straße rauf- und runterflanieren, die miteinander reden, lachen und sich was zurufen. In anderen Stadtteilen wie Klein Windhoek, wo die Reichen wohnen, siehst du kaum einen auf der Straße. Wenn man dich dort entlanggehen sieht, glaubt man, du seist auf Diebstahl aus, besonders dann, wenn du nicht weiß bist. Abgesehen davon ist es sowieso eine schlechte Idee, dort entlang zu spazieren, weil alle Hunde der Nachbarschaft dich ankläffen. Viele Häuser in Katutura sind nicht umzäunt, was bedeutet, dass du deinen Nachbarn besuchen kannst, ohne durch die Vordertür zu kommen. Die meisten Häuser haben Wellblechdächer. Wenn es regnet, ist es sehr laut und man kann sich kaum unterhalten. Aber leider regnet es in diesem Land sehr wenig. Dagegen sind die Häuser in Klein Windhoek oder Olympia alle mit hohen Mauern oder Zäunen umgeben, einige sogar mit Elektrozäunen. Und die Nachbarn haben kaum Kontakt miteinander. Den Regen bekommt man hier gar nicht mit, weil man ihn nicht hört. Da muss man schon rausgehen. Hier in Katutura gibt es in jedem zweiten Haus ein Shebeen oder einen Cuca-shop, einen kleinen Laden, der kleine Dinge verkauft, auch Alkohol, und laute Musik spielt. Sobald du beim Kochen kein Salz mehr hast, kannst du kurz deinen Topf auf dem Herd verlassen und es drüben am Cuca-shop kaufen. In Klein Windhoek musst du mindestens 10 Minuten mit dem Auto fahren, um Salz im Supermarkt zu kaufen. Und die Preise dort sind doppelt so hoch wie sonstwo.

J.J.M. Shipanga, Lehrerin für Naturwissenschaften und Kunst in der People's Primary School:

Ich unterrichte sehr gern, weil ich dabei mitwirke, meine Schüler zu guten Bürgern für morgen zu erziehen. Sie sollen in Zukunft kompetent sein, intelligent, ihren eigenen Kopf zu nutzen wissen, Selbstvertrauen haben, Selbstdisziplin und Verantwortungsbereitschaft mitbringen. Gegenseitiges Vertrauen, Offenheit, Ehrlichkeit und Loyalität von seiten einiger engagierter Eltern haben mich stolz gemacht, Kinder aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zu unterrichten. Zusammen zu arbeiten, gemeinsam zu schaffen macht immer wieder Spaß. Aber einige der Eltern haben keine richtigen Vorstellungen vom Beruf eines Lehrers. Sie sind meist arm und haben zu viele Kinder. Dadurch haben sie Schwierigkeiten, die Schulgebühren zu bezahlen. Normalerweise sind arme Eltern auch schwere Trinker. Ihre Kinder kommen dann oft ohne Essen und ohne korrekte Schuluniform zur Schule. Diese Kinder finden den Unterricht langweilig und ermüdend. Sie zeigen Minderwertigkeitsgefühle und fühlen sich erniedrigt. Eine zu schmale Haushaltskasse zur Beschaffung von Materialien kommt noch hinzu. Und da die Schulen weitgehend noch immer ethnisch orientiert sind, kommt es auch nicht zum nötigen Ideenaustausch zwischen den Schulen.

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