Afrika: Woher? Wohin? Reisen, Begegnungen, Gedanken

Afrika: Woher? Wohin? Reisen, Begegnungen, Gedanken enthält neben historischen, wirtschaftlichen und politischen Informationen einen essayartigen Erlebnisbericht von zahlreichen Reisen in 35 afrikanische Länder.
Jenny, Hans
05-0590
3-259-08785-0
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Buchtitel: Afrika - Woher? Wohin? Reisen, Begegnungen, Gedanken
Autor: Hans Jenny
Verlag: Kümmerly + Frey Geographischer Verlag
Bern, 1988
ISBN 3-259-08785-0
Original-Kartoneinband, OriginalSchutzumschlag, 18x24 cm, 271 Seiten, zahlreiche Farbfotos


Zustand:

Gut, geringe Gebrauchsspuren, innen sauber.


Beschreibung:

Vom Urmenschen ins 21. Jahrhundert: Kein Kontinent bietet so viele Einblicke in andersartige Kulturen wie Afrika. Noch vor 20 Jahren lebten in einigen Gegenden Buschmänner und andere Völker, deren Entwicklungsstufe von sporadischen europäischen Besuchern mit jener der Steinzeit verglichen wurde. Daneben aber bietet Afrika modernste Technik. In Kapstadt wurde erstmals einem Menschen das Herz eines Spenders eingepflanzt.

Der Inhalt wechselt von genauen wissenschaftlichen Angaben bis zur Erzählform. Im Rahmen eines facettenreichen, leicht lesbaren Textes, der sich nicht an ein Tagebuch hält, gelangt Grundsätzliches zur Darstellung, vor allem der Wandel Afrikas aus der paternalistischen Ordnung der Kolonialzeit in eine unvorbereitete Unabhängigkeit, die entscheidende Änderungen brachte.

Das Schlußkapitels faßt zusammen: zentralistische Diktatur, Staatswirtschaft, Prestigebauten, Korruption und Schlamperei haben in vielen Ländern Afrikas zur Katastrophe geführt. Aber die Schuld an diesem bedauerlichen Zustand lastet nicht allein auf den afrikanischen Eliten, sondern auch auf den westlichen Politikern und Entwicklungsideologen.

Der Autor läßt es allerdings nicht bei dieser Kritik bewenden. Eine Umkehr bedarf eines völlig anderen Entwicklungsdenkens. Auf vier verschiedenen Ebenen muß angesetzt werden: Stabilisierung der Bevölkerung; Vorrang der Agrarwirtschaft; Eigentumsgarantie und Marktfreiheit; Aufbau föderalistischer Strukturen zur Erhaltung des afrikanischen Pluralismus.

Und an die Adresse der Europäer gerichtet: Wir können dem durchschnittlichen Afrikaner nicht mit einem rational-positivistischen Weltbild begegnen. Die Frage nach dem Woher geht zurück zu den Urgründen der Menschheit, zu dem von Gott geschaffenen Stammvater und weiter über die verstorbenen Ahnen bis zu den heute Lebenden. Und die Frage nach dem Wohin führt zu den noch nicht Geborenen, die zur Gemeinschaft gehören. Darin wurzelt das Denken des schwarzen Menschen.